Dienstag, 4. Dezember 2018

Trotz Handicap mobil bleiben - Projekt mobisaar hilft bei der Nutzung von Bus und Bahn

Eine Krankheit hat das Leben von Christine L. von jetzt auf gleich geändert. Die 52-jährige Saarbrückerin ist auf eine Gehhilfe angewiesen, die eigenen Beine können sie nicht mehr alleine tragen. „Kein Grund den Kopf in den Sand zu stecken“, sagt Christine L., die sehr willensstark ist. „Mir ist es wichtig, soweit wie möglich einen normalen, selbstbestimmten Alltag zu leben. Dazu gehört für mich auch mobil zu bleiben.“

Mehrmals pro Woche fährt Christine L. mit dem Bus in die Saarbrücker Innenstadt – um Besorgungen zu machen, Arzttermine wahrzunehmen oder Kontakte zu pflegen. Begleitet wird sie dabei immer von den mobisaar-Lotsen, die ihr beim Fahrkartenkauf, beim Ein- und Aussteigen und auf den Wegen von Tür-zu-Tür behilflich sind. „Die Straße überqueren, um zur Bushaltestelle zu gelangen, in den Bus ein- und aussteigen – alleine würde ich das nicht schaffen“, sagt sie. „Die mobisaar-Lotsen unterstützen mich und geben mir ein Gefühl der Sicherheit. Dafür bin ich sehr dankbar.“

Insgesamt 50 hauptamtliche Lotsen sind derzeit Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr im Regionalverband Saarbrücken, Saarpfalz-Kreis und Landkreis Neunkirchen im Einsatz, um Menschen wie Christine L. die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs zu erleichtern. Insbesondere in den ländlichen Regionen werden sie von ehrenamtlichen Helfern unterstützt. Saarbahn-Projektkoordinatorin Katharina Meßner-Schalk erklärt: „Wer nicht alleine mit Bus und Bahn fahren möchte, etwa weil er schlecht sieht oder hört, im Rollstuhl sitzt oder einen Rollator benötigt, kann sich von den haupt- oder ehrenamtlichen mobisaar-Lotsen unterstützen lassen. Die mobisaar-Lotsen helfen beim Ein- und Aussteigen und begleiten Fahrgäste auf Wunsch auch von der Haustür bis zum Zielort und wieder zurück. Ziel ist es, den Fahrgästen eine selbstbestimmte Mobilität zu ermöglichen.“ Interessierte können den mobisaar-Service rechtzeitig vor Fahrtbeginn ganz bequem per Telefon unter 06898-500 4000 oder per App anfordern. Der Service ist kostenlos, benötigt wird nur ein gültiger Fahrschein.

Die dreißig hauptamtlichen mobisaar-Lotsen im Regionalverband Saarbrücken sind bei der Neue Arbeit Saar gGmbH (NAS) beschäftigt. Georgia Lofi von der NAS erklärt: „Es handelt sich bei den Mobilitätshelfern um Beschäftigte des öffentlich geförderten Arbeitsmarktes, die nach einer intensiven Schulung für den mobisaar-Lotsenservice eingesetzt werden.“

Zum Projekt “mobisaar“
Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts „mobisaar“ ist es, mobilitätseingeschränkten Menschen im Saarland die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs zu erleichtern. Um dieses Ziel zu erreichen, bringen neun Kooperationspartner aus unterschiedlichen Bereichen – unterstützt von vielen weiteren Akteuren im Saarland – ihre Kompetenzen bei mobisaar ein: Das Verkehrsunternehmen Saarbahn GmbH als Verbundkoordinator, das Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V., das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH, die B2M Software GmbH, die Saarländische Nahverkehrs-Service GmbH, die Neue Arbeit Saar GmbH, der Sozialverband VdK Saarland e.V., die Landesarbeitsgemeinschaft PRO EHRENAMT e. V. und das DIAKONISCHE WERK AN DER SAAR GMBH/Bahnhofsmission.

Pressefotos (Quelle: Saarbahn GmbH/Katharina Meßner-Schalk):  (v. l.) Die Saarbrückerin Christine L. (52) ist in ihrer Mobilität eingeschränkt. Deshalb wird sie von dem mobisaar-Lotsen Dennis Westphal begleitet.

Pressefotos (Quelle: Saarbahn GmbH/Katharina Meßner-Schalk): (v. l.) Die Saarbrückerin Christine L. (52) ist in ihrer Mobilität eingeschränkt. Deshalb wird sie von dem mobisaar-Lotsen Dennis Westphal begleitet. - Saarbahn GmbH/Katharina Meßner-Schalk

Saarbahn GmbH
Katharina Meßner-Schalk, Leiterin Stabsstelle Strategische Projekte

Saarbahn GmbH
Telefon: +49 681 5003 170
Fax: +49 681 5003 172
E-Mail: katharina.messner-schalk@saarbahn.de