Dienstag, 19. Dezember 2017

Helfer machen Menschen mobil

mobisaar-Service in Bus und Bahn.

(v.l.) Denise Pressmann (55) ist stark seheingeschränkt. Alleine Bus und Bahn zu fahren, kommt für sie nicht infrage. Deshalb wird sie von der mobisaar-Lotsin Dzoara Santoyo begleitet.

Katharina Meßner-Schalk/Saarbahn GmbH

Für ältere oder mobilitätseingeschränkte Menschen ist die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel nicht immer einfach. Fahrkartenautomaten erscheinen kompliziert, die richtige Verbindung nicht auf Anhieb erkennbar. Auch das Ein- und Aussteigen kann unter Umständen zu einer Hürde werden. Doch das muss nicht so sein. Im Projekt „mobisaar“, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und von der Saarbahn GmbH koordiniert wird, arbeiten neun Partner an Lösungsansätzen. Herzstück des Projektes ist ein kostenloser Lotsenservice, der Menschen bei der Nutzung von Bus und Bahn unterstützt.

Denise Pressmann ist begeistert von diesem Service. Die 55-Jährige Bübingerin ist stark seheingeschränkt. Bus und Saarbahn fahren, kommt für sie ohne Begleitung nicht infrage: „Gerade wenn viel Betrieb ist, finde ich mich alleine nicht zurecht.“ Seit es den mobisaar-Lotsendienst gibt, ist Pressmann wieder mobil. Regelmäßig fährt sie mit der Saarbahn nach Saarbrücken, für Besorgungen, Arztbesuche oder auch einen Besuch im Café. „Es ist ein gutes Gefühl, zu wissen, dass mir jemand hilft und dass ich an mein Ziel komme“, freut sich Pressmann. „Und es klappt ganz toll. Die mobisaar-Lotsen sind sehr freundlich und immer pünktlich.“

Heute wird Pressmann von der 35-Jährigen mobisaar-Lotsin Dzoara Santoyo begleitet. Sie hilft beim Ein- und Aussteigen in die Saarbahn. Santoyo ist als Ehrenamtlerin von LAG Pro Ehrenamt e. V. für das Projekt „mobisaar“ im Einsatz. „Es ist eine Arbeit, für die man viel Dankbarkeit zurückbekommt“,  sagt Santoyo. „Als mobisaar-Lotsin kann ich Menschen echte Alltagshilfe bieten. Das empfinde ich als große Bereicherung.“

Insgesamt 50 hauptamtliche mobisaar-Lotsen sind derzeit von Montag bis Freitag zwischen 8 Uhr und 18 Uhr im Regionalverband Saarbrücken, im Saarpfalz-Kreis und im Landkreis Neunkirchen für mobisaar im Einsatz. Sie sind bei Neue Arbeit Saar gGmbH, Gemeinnützige kommunale Gesellschaft für Beschäftigung und Qualifizierung St. Ingbert mbH und dem Diakonischen Werk an der Saar beschäftigt. Daneben gibt es die ehrenamtliche Lotsen, die von LAG Pro Ehrenamt e. V., Sozialverband VdK Saarland sowie der Bahnhofsmission betreut werden und insbesondere in den ländlichen Regionen den mobisaar-Service anbieten. Alle Lotsen, ob haupt- oder ehrenamtlich, werden ausgebildet und geschult.

Wer Unterstützung braucht, kann rechtzeitig vor Fahrtbeginn ganz bequem per Telefon 06898-500 4000, online unter www.mobisaar.de oder per App die mobisaar-Lotsen anfordern. Benötigt wird nur ein gültiger Fahrschein.

„mobisaar“ setzt dabei auf moderne Technik, die die Mobilitätslotsen automatisch einteilt: die App erkennt, welche Lotsen zur Verfügung stehen und dirigiert sie zu den Fahrgästen.

Ende 2015 wurde „mobisaar“ gestartet als eines der fünf Sieger-Projekte des BMBF-Wettbewerbs „Innovationen für Kommunen und Regionen im demografischen Wandel (InnovaKomm)“. Es kann auf wertvolle Vorarbeiten des ebenfalls vom Bundesforschungsministeriums geförderten und von der Saarbahn GmbH koordinierten Projektes „mobia“ zurückgreifen: „mobia“ war 2013/14 Preisträger im Wettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ und in 2015 Gewinner des Deutschen Alterspreises der Robert-Bosch-Stiftung.

Zum Projekt "mobisaar":
Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts „mobisaar“ ist es, mobilitätseingeschränkten Menschen im Saarland die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs zu erleichtern. Um dieses Ziel zu erreichen, bringen neun Kooperationspartner aus unterschiedlichen Bereichen – unterstützt von vielen weiteren Akteuren im Saarland – ihre Kompetenzen bei mobisaar ein: Das Verkehrsunternehmen Saarbahn als Verbundkoordinator, das Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V., das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH, die B2M Software GmbH, die Saarländische Nahverkehrs-Service GmbH, die Neue Arbeit Saar GmbH, der Sozialverband VdK Saarland e.V., die Landesarbeitsgemeinschaft PRO EHRENAMT E. V. und das DIAKONISCHE WERK AN DER SAAR GMBH/Bahnhofsmission.

(v.r.) Denise Pressmann (55) ist stark seheingeschränkt. Alleine Bus und Bahn zu fahren, kommt für sie nicht infrage. Deshalb wird sie von der mobisaar-Lotsin Dzoara Santoyo begleitet.

(v.r.) Denise Pressmann (55) ist stark seheingeschränkt. Alleine Bus und Bahn zu fahren, kommt für sie nicht infrage. Deshalb wird sie von der mobisaar-Lotsin Dzoara Santoyo begleitet. - Katharina Meßner-Schalk/Saarbahn GmbH

Saarbahn GmbH
Katharina Meßner-Schalk, Leiterin Stabsstelle Strategische Projekte

Saarbahn GmbH
Telefon: +49 681 5003 170
Fax: +49 681 5003 172
E-Mail: katharina.messner-schalk@saarbahn.de