Freitag, 21. Juli 2017

Lotsendienst verhilft zu mehr Lebensqualität

Für mobilitätseingeschränkte Menschen ist die Fahrt mit Bus und Bahn oft beschwerlich. Die Saarbahn GmbH setzt sich deshalb im Projekt „mobisaar“ gemeinsam mit acht Partnern dafür ein, dass ältere und behinderte Menschen einfach und bequem ans Ziel kommen.

Norbert Lambert ist auf einen Rollstuhl angewiesen. Alleine Bus und Bahn zu nutzen, fällt dem 78-Jährigen Saarbrücker schwer: „Besonders beim Ein- und Aussteigen fühle ich mich unsicher“. Lambert nutzt deshalb regelmäßig den kostenlosen mobisaar-Service: „Ein Anruf genügt, und am nächsten Tag kommen zwei mobisaar-Lotsen, holen mich an der Haustür ab und bringen mich mit Bus und Bahn ans Ziel.“

Die tüchtigen Helfer unterstützen beim Ausfahren der Rampen aus den Bussen, helfen beim Fahrkartenkauf und bieten Orientierung während der Fahrt. Lambert erklärt: „Ich bin unendlich dankbar, dass es den mobisaar-Service gibt. Wege für tägliche Erledigungen – aber auch kulturellen Ausflüge – kann ich so noch bestreiten. Diese Mobilität bedeutet für mich ein Stück Lebensqualität.“

Insgesamt 30 hauptamtliche mobisaar-Lotsen sind derzeit von Montag bis Freitag zwischen 8 Uhr und 18 Uhr im Regionalverband Saarbrücken und im Saarpfalz-Kreis im Einsatz. Sie sind bei Neue Arbeit Saar gGmbH bzw. Gemeinnützige kommunale Gesellschaft für Beschäftigung und Qualifizierung St. Ingbert mbH beschäftigt. Daneben gibt es ehrenamtliche Lotsen, die insbesondere in den ländlichen Regionen sowie kreisübergreifend auch in den Regionalzügen – durch Beteiligung der Bahnhofsmission – den mobisaar-Service anbieten.

Wer nicht alleine mit Bus und Bahn fahren möchte, etwa weil er schlecht sieht oder hört, im Rollstuhl sitzt oder einen Rollator benötigt, kann sich von den haupt- oder ehrenamtlichen mobisaar-Lotsen unterstützen lassen. Die mobisaar-Lotsen helfen beim Ein- und Aussteigen und bringen Fahrgäste auf Wunsch auch von der Haustür bis zum Zielort und wieder zurück. Ziel ist es, den Fahrgästen eine selbstbestimmte Mobilität zu ermöglichen.

Der Lotsen-Dienst kann rechtzeitig vor Fahrtbeginn ganz bequem per Telefon 06898 500 4000 oder App angefordert werden. Alles was benötigt wird, ist ein gültiger Fahrschein.

„mobisaar“ setzt dabei auf moderne Technik, die die Mobilitätslotsen automatisch einteilt: die App erkennt, welche Lotsen zur Verfügung stehen und dirigiert sie zu den Fahrgästen.

„mobisaar“ wurde Ende 2015 gestartet als eines der fünf Sieger-Projekte des BMBF-Wettbewerbs „Innovationen für Kommunen und Regionen im demografischen Wandel (InnovaKomm)“. Es kann auf wertvolle Vorarbeiten des ebenfalls vom Bundesforschungsministeriums geförderten Projektes „mobia“ zurückgreifen: „mobia“ war 2013/14 Preisträger im Wettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ und in 2015 Gewinner des Deutschen Alterspreises der Robert-Bosch-Stiftung.

Zum Projekt "mobisaar":
Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekts „mobisaar“ ist es, mobilitätseingeschränkten Menschen im Saarland die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs zu erleichtern. Um dieses Ziel zu erreichen, bringen neun Kooperationspartner aus unterschiedlichen Bereichen – unterstützt von vielen weiteren Akteuren im Saarland – ihre Kompetenzen bei mobisaar ein: Das Verkehrsunternehmen Saarbahn als Verbundkoordinator, das Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft e.V., das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH, die B2M Software GmbH, die Saarländische Nahverkehrs-Service GmbH, die Neue Arbeit Saar GmbH, der Sozialverband VdK Saarland e.V., die Landesarbeitsgemeinschaft PRO EHRENAMT E. V. und das DIAKONISCHE WERK AN DER SAAR GMBH/Bahnhofsmission.

 

Saarbahn GmbH
Katharina Meßner-Schalk, Leiterin Stabsstelle Strategische Projekte

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